Mal ehrlich, von mir wurde man eigentlich eher einen Blogartikel erwarten in die Richtung: Weniger ist mehr, machen Sie jetzt die neue Tool-Diät! Oder vergessen Sie sämtliche Tools und Hilfsmittel und machen Sie sich zum wichtigsten Tool in der Hundeerziehung! Denn grundsätzlich ist mein Bild eher den Mensch so zu unterstützen, dass er gewisse Kompetenzen und Fähigkeiten so ausbauen kann, dass Hilfsmittel in der Hundeerziehung eher obsolet werden. Nichtsdestotrotz gibt es so ein paar Hilfsmittel die ich persönlich ungern missen wollen möchte wenn ein Hund bei mir einzieht und ich mir dieser verantwortungsvollen Aufgabe „Hundeerziehung“ annehme. Höchste Zeit diese Tipps auch mal zu teilen:
Wer kennt sie nicht - die altbekannten Fragestellungen wenn ein Welpe ins neue Zuhause zieht: Wie bekomme ich den Zwerg schnellstmöglich stubenrein? Wie kann ich meinen Hund darin unterstützen mehr zur Ruhe zu kommen? Was hilft mir dabei mit meinem Hund das alleine bleiben zu trainieren? Wie schaffe ich ihm einen sichereren Rückzugsort? Und wie kann ich ihm das Autofahren ein Stück weit erleichtern? Auf all diese Fragen habe ich eine Antwort: Die Hundebox. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber ich möchte einfach doppelt fett unterstreichen, wie unglaublich dankbar ich oft schon war sie an meiner Seite zu haben. Ich würde sie jedem Hundehalter ans Herz legen, weil sie eben bei so vielen Themen unterstützen kann. Und meine Erfahrung: Hunde nehmen solch eine Hundebox meist gerne an und die Eingewöhnung geht meist auch sehr rasch.
Eines der wichtigsten Kommandos ist für mich definitiv der Rückruf. Der sollte sitzen, deshalb ist ein sauberer Aufbau Grundvoraussetzung. Gerade am Anfang des Lernprozesses sollte der Hund daher möglichst wenige Chancen bekommen, sich aus dem Kommando raus schleichen zu können und halt so sein Ding zu machen. Er sollte erfahren dürfen, dass herankommen auch wirklich herankommen bedeutet. Deshalb sichere ich gerade in der Lernphase sehr gern mit einer Schleppleine ab. Versuche aber dann schnellstmöglich so zu tun, wie wenn sie gar nicht da wär und schau das ich immer situationsgerecht, auf unterschiedliche Weise (z.B. Stimme, Körpersprache oder mit einem aufmerksam machenden Geräusch) den Rückruf einfordere und die Schleppleine nur als absolute Notbremse einsetze. Warum? Um beim Hund die Verknüpfung zu vermeiden: Ach, nur wenn die Schleppleine dran ist, gilt es zu folgen.
Der kommt jetzt vielleicht überraschend. Denn ich bin keine große Marketingfrau, was die Kombi Leckerli und Hundeerziehung angeht. Hintergrund ist eher der Gedankengang, dass ich in einer Beziehung nicht gerne für Leistung bezahlen möchte. Eine starke Bindung, eine gute Beziehung lässt sich nicht durch die Gabe von Leckerli „erarbeiten“. Das geht über die Persönlichkeit. Was aber geht: Wenn wir in der Erziehung unseren Hunden gerade dabei sind bestimmte Kommandos zu lernen, dann können Leckerlis, vorausgesetzt der Hund spricht darauf an, gerne im Lernprozess integriert werden. Als Belohnung, als Lernverstärker. Später setze ich Leckerlis nur noch partiell ein, um den Lernerfolg zu verstärken. Wenn das gelernte gut gefestigt ist, kann ich den Rucksack mit den Leckerlis in die Ecke pfeffern. Da reicht es dann mit der Persönlichkeit zu führen. Selbstverständlich, wenn ich hier und da gerne mit Leckerli bestätige, warum nicht.
Wenn die Zähnchen des kleinen Zwergs wachsen und man verhindern will, dass die komplette Wohneinrichtung gerodet wird, bietet sich geeignetes Kauspielzeug für den Welpen an. Ich persönlich finde diese Kauwurzeln ne ganz tolle Idee. Sobald der Hund an das geliebte Regal geht, kann sogleich das Nein trainiert werden und die Alternative angeboten werden.
Zu guter letzt habe ich noch ein Hilfsmittel das wir sicherlich alle fleißig einsetzen: Halsband und Leine. Ich schätze diese Kombi sehr. Zum einen bedeutet sie Sicherheit für Hund und Umwelt. Zum anderen fungiert sie wie ein verlängerter Arm - gerade in der Anfangsphase der Erziehung hat sie mir immer tolle Dienste geleistet. Dann wenn ich meinen Hunden Grundkommandos gelernt habe, waren sie teilweise mit der Leine abgesichert und konnten sich so nicht aus irgendwelchen Kommandos raus mogeln auf diese sie just in diesem Moment keine so rechte Lust hatten.
Da ist jetzt ja gar nicht der Superdupervollautomat, das XY-Gerät oder sonst ein neuer Hype dabei? Na, das passt eben auch zu meiner Denke, ich bin kein großer Fan davon mit einem Werkzeugkoffer durch den Prozess der Hundeerziehung zu reisen. Deshalb klingen meine Tipps so Standard, so völlig unspektakulär. Warum, weil die wirklich interessanten Hilfsmittel, die liegen in uns.