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Warum das Mindset des Menschen im Hundetraining noch enorm unterschätzt wird!

Ein und dieselbe Ausgangssituation, ein und derselbe Hund aber durchlebt von 2 Menschen mit grundverschiedenem Mindset. Wie das aussehen kann, beschreibe ich nun in dem folgenden morgendlichen Szenario, das dem ein oder anderen Hundehalter sicherlich bekannt vorkommt:

 

Morgens früh 6.15 Uhr in Deutschland. Marina ist schon etwas spät dran, sie hat den Wecker nicht klingeln gehört. Auf dem Programm: Der Morgenspaziergang mit Hund. Sie ist selber schon etwas gestresst und ihr Hund kann sich vor Aufregung an der Tür kaum halten. Hier und jetzt hat sie auf jeden Fall keine Zeit ihrem Hund beizubringen, wie man sich vor so einem Spaziergang zu verhalten hat. So verlassen die beiden das Haus. Der Hund in Aufregung und Marina auf hundertachtzig. Nach ein paar Schritten Fußmarsch sieht Marina in der Ferne einen Mensch mit Hund. Bloß weg hier, denkt sie. Völlig gestresst und keine Lust auf einen Konflikt sucht sie lieber das Weite. Innerlich ist sie jetzt an einem Tiefpunkt, Marina malt schwarz: „Warum eigentlich immer ich, ständig nur Probleme.“

 

Szenenwechsel.

 

Morgens früh 6.15 Uhr in Deutschland. Sabrina ist schon etwas spät dran, sie hat den Wecker nicht klingeln gehört. Auf dem Programm: Der Morgenspaziergang mit Hund. Sabrina bleibt den Umständen entsprechend ruhig, sie beschließt ein paar Aktivitäten in ihrer Morgenroutine zu straffen um etwa im Zeitplan zu bleiben. Ihr Hund kann sich vor Aufregung an der Tür kaum halten. Sie weiß, dass Erziehung ein 24 Stunden Job ist und vertagen ist hier nicht so ihr Ding. Sie bringt ihren Hund zur Ruhe. Diese Kommunikation zwischen ihrem Hund und ihr hat nun 5 Minuten gedauert, sie beschließt deshalb den Spaziergang etwas zu kürzen. Erziehung geht einfach vor. So verlassen die beiden das Haus. Nach ein paar Schritten Fußmarsch sieht Sabrina in der Ferne einen Mensch mit Hund. Sie ist etwas aufgeregt, aber beschließt ihren geplanten Weg fortzuführen. Und auch wenn die Situation für sie schrecklich unangenehm ist, möchte sie ausprobieren wie sie ihren Hund einigermaßen ruhig an dem anderen Mensch-Hund-Team vorbeiführt. Okay, das hat etwas Einsatz erfordert aber doch ganz gut geklappt. Gedanklich, nimmt Sabrina sich schon mal vor sich diese Situationen am Abend nochmals durch den Kopf gehen zu lassen. Nochmal zu überlegen, was gut lief und was sie noch anders machen kann. Wo sie ihren Hund noch mehr unterstützen kann und ob es auch Ansätze gibt wo sie eventuell dran arbeiten kann. Ganz sicher wird sie aber demnächst mal mit einem Freund bei einer guten Tasse Kaffee drüber quatschen. Michael sieht das Ganze vielleicht nochmals von einem anderen Blickwinkel, was Sabrina schon oft inspiriert hat.

 

Was macht den Unterschied?

Mindset bedeutet auf deutsch: Mentalität, Einstellung, Denkweise. Falsch wäre jetzt zu denken, dass wir mit einem bestimmten Mindset nie vor Herausforderungen stehen und das alles immer reibungslos und völlig easy abläuft. Wo der gravierende Unterschied liegt, ist unser Umgang mit solchen Herausforderungen. Das kann dann so aussehen: Wir bleiben gelassener anstatt uns von jedem Ereignis aus der Ruhe bringen zu lassen. Wir suchen nach Lösungen, anstatt Probleme noch schwarzer zu malen. Wir nehmen uns die Zeit für Erziehung, anstatt diese Themen immer wieder und wieder zu verschieben. Wir bemitleiden uns nicht, warum unser Hund bestimmte Dinge tut, sondern wir werden aktiv und handeln. Und wir versuchen nicht wegzulaufen, sondern wir gehen da hin, wo es manchmal auch etwas unangenehm ist. Das kostet sicher Kraft und bedeutet Arbeit aber wenn wir die ersten Erfolge sehen, wissen wir auch das sich unser Engagement gelohnt hat.


Warum ist es jetzt aber in den Köpfen noch nicht so präsent, dass das Mindset des Menschen eine ausschlaggebende Rolle im Hundetraining spielt?

Da spielen ganz viele Gründe mit rein. Ein Punkt ist sicher, dass uns vor allem im Hundetraining noch nicht oft genug verdeutlicht wird, welchen Unterschied eigentlich unser Mindset macht. Deshalb habe ich heute dieses morgendliche Szenario in 2 Versionen beschrieben. Hier können Sie deutlich erkennen wo das Mindset von Sabrina und Marina letztlich hinführt. Ein anderer Grund ist sicher, dass der Fokus im Training eben oft doch noch stark auf dem Hund liegt, schließlich heißt es ja auch Hundetraining und wir möchten dem Hund bestimmte Dinge vermitteln und lernen. Aber egal ob beim lockeren an der Leine gehen oder beim geduldigen warten beim Bäcker - es ist doch so, dass der Mensch seinem Hund vermitteln muss, wie er sich das ganze so vorstellt. Und es macht einen großen Unterschied, wie er das tut. Darüber hinaus wird unter Hundeerziehung oft noch verstanden, dass bestimmte Kommandos wie Sitz, Platz, Fuß und Hier halt sitzen müssen. Es ist aber deutlich mehr. Ein Hund der diese Kommandos kann, ist nicht gleichzeitig gut erzogen. Vielleicht haben Sie den Satz schon mal gehört: Nur wer sich selbst führen kann, kann andere führen. Hundeerziehung ist nichts anderes als Führung. Und unser Mindset bestimmt eben, wie wir unseren Hund führen.

 

Und wie würde dieser morgendliche Spaziergang bei Ihnen ablaufen?

 

Ich freue mich von Ihnen zu hören!

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