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Und plötzlich war Hund

Tada! Plötzlich ist er da, der Welpe. Und mit seinem Einzug verändert sich auch ein Stück weit unser Alltag und somit auch unser Leben. Es beginnt eine neue Zeit. Der Einzug eines Welpen hat meistens zwei Seiten. Auf der einen Seite bringt ein Welpe unsere Augen zum strahlen und er zaubert uns hier und da ein Lächeln ins Gesicht. Auf der anderen Seite stehen wir natürlich auch vor vielen neuen Aufgaben und Herausforderungen. Ein Welpe bedeutet nun mal schlichtweg auch Arbeit. Bei dem ganzen Stress ist man geneigt kurzzeitig den ein oder anderen Kompromiss zu fahren. Was ich damit meine? Vielleicht stand in Ihrem Leben vor dem Hund sonntags immer Brunchen auf der Agenda. Vielleicht war auch einmal in der Woche Sportplatz oder ein Kaffeehausbesuch angesagt. Möglicherweise war bei Ihnen das Wochenende auch immer der Zeitpunkt, an dem Sie Freunde und Familie zu sich einluden. Das alles wird nun schleichend weniger oder wird gleich ganz gestrichen. Läuft grad nicht rein. Zu viel Stress. Zu unbequem. Zu was auch immer. Die Folgen einer Überdosis an Erfahrung sollen dem Hund erst mal erspart bleiben. Und selber sehnt man sich halt auch irgendwie mal nach einer Auszeit. Schnell ist es passiert, dass das Leben plötzlich aus lauter Kompromissen besteht und gleichzeitig das unbehagliche Gefühl aufkommt ein völlig anderes Leben an der Backe zu haben. Langfristig gesehen macht uns das einfach nur unglücklich. Wegen Umbauarbeiten, ist unser Leben bis auf Weiteres geschlossen. Sind dann mal weg. Das ist ein bisschen wie Auswandern und dann doch wieder zurück kommen wollen, weil das Auswandern nicht das ersehnte Erfolgserlebnis gebracht hat. Manche Hundehalter weichen von ihrem Standardleben sehr stark ab, haben immer mehr Verabredungen mit Mr. Sofa, Misses Natur und anderen verlassenen Orten und merken dann plötzlich, dass irgendwas derbe fehlt. Und dann möchten sie zurück. Zurück in ihr geliebtes Leben. Und dieses eben gemeinsam mit ihrem Hund genießen. Einige Hundehalter meistern diese Herausforderung hervorragend, sie haben ein paar Kompromisse geschlossen, aber zum großen Teil setzen sie ihr gewohntes Leben fort. Andere Hundehalter tun sich hiermit ein wenig schwerer. Da ist es hilfreich, wenn man schon mal von den Mechanismen gehört hat, die hier Einfluss nehmen. Menschen sind bequem. Wir überlegen sehr genau für was es sich gerade lohnt unsere Energie aufzuwenden und für was nicht. Auf der einen Seite lockt die Möglichkeit mit null Investment, erst mal alles in Sachen Erziehung vor sich hin plätschern zu lassen. Hier werden aber auch die eigenen Nerven immer stärker strapaziert, wenn sich der Hund eben dann verständlicherweise seinen Freiheitsraum immer weiter ausarbeitet. Auf der anderen Seite ruft die Möglichkeit, als Mensch zu Beginn ordentlich zu investieren, um dann ein entspannteres Zusammenleben zu haben. Meine Wahl wäre Letztere. Und wofür entscheiden Sie sich?

Es könnte alles so toll sein. Hund und Mensch als perfektes Team. Stellen Sie sich einmal vor wie angenehm es ist, wenn Sie Ihren Hund überall hin mit nehmen können. Ohne dass Sie sich Gedanken oder Sorgen machen müssen, was Ihr Hund anstellen könnte oder ob er sich sozial angepasst verhalten wird. Einfach genießen. Den gemeinsamen Urlaub. Den gemeinsamen Spaziergang. Die gemeinsamen Ausflüge. Den Moment. Und alles fühlt sich so leicht an. Um das Bild natürlich nicht all zu rosa im Raum stehen zu lassen. Im Leben gibt es immer wieder Hochs und Tiefs. Im sozialen Kontext wird es auch hier und da immer "Konfliktgespräche" geben. Aber die Basis ist ausschlaggebend und sollte sich einfach gut anfühlen. So lassen sich dann die gefühlt anstrengenderen Themen auch viel einfacher meistern. Gefällt Ihnen dieses Bild?

Ja? Mir auch. Dann sind Sie bestimmt schon neugierig darauf, wie Sie sich auf den Weg begeben können um diesem Bild näher zu kommen. Und da sage ich, einfach leben, einfach machen. Klar vielleicht klingt das jetzt erst mal leichter als getan. Aber es ist wirklich so. Einfach machen. In dem Sie die Dinge tun, tritt auf der einen Seite die Gewöhnung ein, also der Hund sieht es mit der Zeit als was vollkommen normales an. Als das was es ist, als ein Teil des gemeinsamen Lebens. Und Sie haben aber auch die Chance ihm auf diesem Weg die Benimmregeln beizubringen. Wie geht man da nun vor? Nehmen wir mal als Beispiel den Besuchs eines Kaffeehauses. Da erwarte ich von einem Hund, dass er auf dem Weg bis dorthin an relativ lockerer Leine geht. Außerdem erwarte ich, dass er im Kaffeehaus selber, Ruhe hält. Ob er dabei sitzt, liegt oder steht - ist mir wirklich total wurscht. Es gibt Hundetypen, wie zum Beispiel auch meiner, die innerlich brennen und sich sehr schwer beherrschen können. Aber Selbstbeherrschung gehört nun mal zum kleinen Einmaleins. Sie kennen das sicher auch? Sie sitzen manchmal ein paar Stunden auf dem Stuhl und Ihre Ohren, Ihr Po und Ihre Geduld werden stark herausgefordert. Denn eigentlich träumen Sie von einem Spaziergang im Park. Da müssen Sie sich eben auch am Riemen reißen. Und das kann man durchaus auch mal von seinem Hund einfordern. Und dann sitzt er eben da und hält Ruhe. Und das ist ja genau das, was wir möchten. Das ist eigentlich kein Hexenwerk. Es ist eher so, dass man es nicht tut, weil es eben doch Kraft kostet und Stress bedeutet. Weil der Hund am Anfang nun mal schlichtweg nicht weiß wie er sich zu verhalten hat. Das ist Punkt 1. Und Punkt 2, es ist einfach unangenehm unter so vielen Leuten eventuell aufzufallen und seinem Hund Grenzen aufzuzeigen. Deshalb empfehle ich, eher leichter anzufangen. In der Zielsituation (Besuch des Kaffeehauses) sind ja meist mehrere Dinge gefordert. Zum Beispiel an der lockeren Leine zu gehen, nicht jeden Menschen oder Hund zu begrüßen, Ruhe zu halten…. Dann habe ich doch 2-3 Themen die ich wunderbar auch erst mal Einzeln angehen kann. So haben Sie einen besseren Fokus und es stresst nicht so immens. Weil sich dieser Stress eben relativ schnell auf den Hund überträgt. Und dann wird alles noch schwieriger. Also lieber von leicht nach schwer. Erst einzelne Verhaltenselemente üben und dann in die konkrete Situation reingehen. Angenommen Sie möchten nun, dass lockere an der Leine gehen üben. Dann wählen Sie zuallererst eine sehr ablenkungsarme Umgebung. Und das kann durchaus auch erst mal im Wohnzimmer sein. Dann geht´s mal auf einen verlassenen Feldweg. Dann in eine Situation in der vielleicht 1-2 Menschen vorbei spazieren. Der Trick dabei ist, dass Ihr Hund dieses lockere an der Leine gehen immer mehr verinnerlicht und der Schwierigkeitsgrad für Sie und den Hund langsam gesteigert wird. Und auch wenn Sie dann in die konkrete Situation reingehen und das Kaffeehaus ansteuern, kann es gut sein, dass Sie dort gar nicht ankommen. Weil Sie merken, dass Ihr Hund in dieser neuen Situation Ihnen ständig in die Leine fetzt. Dann investieren Sie erst mal hier. Weil sich hier gerade eine Diskussion zwischen Ihrem Hund und Ihnen abspielt. Ein Gespräch, in dem Sie vermitteln, wie man ordentlich gemeinsam in ein Café spaziert. Seien Sie nicht frustriert, wenn Sie nicht im Café ankommen. Das langfristige Ziel ist der Kaffeehausbesuch. Aber wenn auf dem Weg dorthin andere Themen zu diskutieren sind, ist das die Chance generell wichtige Dinge zu klären. Ich verspreche Ihnen, das ist Investment das sich definitiv lohnt.



Alles beginnt mit einem ersten kleinen Schritt...
Überlegen Sie sich doch einmal was Sie seit dem Einzug von Ihrem Hund nicht mehr machen und aus Ihrem Leben verbannt haben. Was Sie vielleicht stark vermissen und eigentlich auch in Begleitung mit Ihrem Hund tun könnten. Wenn Sie möchten, notieren Sie sich diesen Punkt auf einem Post it und kleben diesen an eine Stelle wo Sie täglich mehrfach vorbeimarschieren. Diesen einen Punkt, der Ihnen so stark am Herzen liegt, denn gehen Sie an. Schauen Sie ob dieser Punkt sich noch in kleine Teilschritte untergliedern lässt. So wie ich es beim Kaffeehausbesuch notiert habe. Und dann machen Sie ganz am Anfang einfach mal nur einen von diesen Teilschritten. Und starten mit dem so einfach wie nur irgendwie möglich. Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung.

Ich freue mich von Ihnen zu hören!

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