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Wie wird mein Hund stubenrein?

Glücklicherweise waren meine Hunde immer beizeiten stubenrein. Das lag zu einem großen Teil bestimmt daran, dass mein Investment am Anfang ziemlich hoch war. Mit einem Auge immer beim Hund, um diesen einen Moment zu erhaschen, wenn der Welpe muss. Schlafdefizite. Schlechte Laune. Erhöhter Kaffeekonsum. Auf der unermüdlichen Jagd die gesetzten Ziele zu erreichen. Aus verschiedenen Richtungen wird oft suggeriert, das diese Welpenzeit fast nur schöne Seiten hat. Hat sie ja auch. Aber nicht nur. Um ehrlich zu sein, für mich war diese Zeit auch immer saumäßig anstrengend. Dennoch, ich glaube wer am Anfang viel Zeit aufbringt, seinen Hund aufmerksam beobachtet und versucht möglichst wenige Malheurs aufkommen zu lassen - der braucht zwar einen Kübel mehr Kaffee, aber sieht auch schneller Ergebnisse. Und das gilt nicht nur beim Thema Stubenreinheit. Wie schnell der Erfolg kommt, das hängt letztlich vom Hund und auch vom Menschen ab. Da spielen so viele Faktoren mit rein. Die Lernfähigkeit des Hundes, die Aufmerksamkeit des Menschen, die Kommunikation zwischen den beiden. Und und und. Um trotzdem einen Anhaltspunkt zu geben - so mit etwa 5 Monaten kann ein Hund durchaus schon stubenrein sein.

Ein Welpe kann seine Blase noch nicht bewusst kontrollieren. Daher muss er sich noch ziemlich oft lösen. Als grobe Hausnummer kann ich Ihnen die Zeitspanne von circa 2 bis 3 Stunden nennen. Besonders nach dem Spielen, dem Essen, größeren Trinkmengen oder nach einer Schlafeinheit haben es die Welpen dann plötzlich ganz eilig. Ich kann Sie nur ermuntern, auch hier auf Ihren Bauch zu hören, und diese Zeitangabe von 2 bis 3 Stunden in Ihrem Kopf nicht als gegeben zu verankern. Ganz ehrlich, bei Samu habe ich auch das ein oder andere mal gedacht - nein das kann doch nicht sein, dass er jetzt schon wieder muss! Kommt Ihnen bekannt vor? Lieber einmal zu viel rausgehen. Als ein Malheur mehr auf dem Konto zu verbuchen. Es gibt eben doch auch tagesbedingte Unterschiede. Ein aufregender Tag, ein bisschen mehr Stress, viel getrunken, mehr gespielt und zack scheint das „Lösen“ an dem ein oder anderen Tag ein Dauerbrenner.

Wie erkenne ich eigentlich das mein Hund muss? Er kommuniziert es. Er wird unruhig. Sucht Kontakt zu seinem Menschen. Springt hin und her. Fängt an intensiv am Boden zu schnüffeln. Steht urplötzlich an der Tür. Oder macht plötzlich Party. Und auch hier ist es wieder so: Es gibt Hinweise, die die meisten Hunde geben wenn sie sich lösen müssen und es gibt individuelle Anzeichen, die vielleicht nur Ihr Hund zeigt. Manche Hunde senden viele Signale und werden dadurch auch deutlicher wahrgenommen und manche senden vielleicht nur ein paar wenige und die ganz kurz. Mensch und Hund müssen sich hier also auch kommunikativ gesehen erst einmal auf einander einstellen. Beidseitig. Das ist ein Prozess. Wenn der Mensch aufmerksam beobachtet, wird er immer schneller und klarer sehen, wenn sein Hund muss. Und der Hund wird dadurch immer deutlicher kommunizieren. Deshalb nicht wundern: Am Anfang werden die Zeichen die der Hund Ihnen sendet, vielleicht nicht ganz so deutlich sein, denn der Hund muss erst lernen was deutlich ist und letztendlich zum Erfolg führt. Somit lieber öfters und prophylaktisch rausgehen (anfangs am Besten auch immer an den selben Ort) und dem Hund so die Möglichkeit geben alles richtig zu machen. Wenn er sich dann löst - loben, loben, loben.

Was aber machen, wenn doch mal was daneben geht? Wenn Sie es nicht mitbekommen haben, also Ihren Hund nicht in flagranti erwischen, dann machen Sie es kommentarlos weg. Schnappen Sie dann Ihren Hund und gehen nach Draußen. Wenn er sich jetzt löst, loben Sie ihn. Und wie können Sie sich verhalten, wenn Sie Ihren Hund direkt beim Lösen im Haus oder in der Wohnung erwischen? Gehen Sie ruhig aber fix zu Ihrem Hund. Wenn Sie möchten, „überraschen“ Sie ihn kurz mit einem „Nein“. Dadurch unterbricht er das „Lösen“. Nehmen Sie Ihren Welpen schnell untern Arm und gehen dann sofort raus und lassen ihn sein Geschäft verrichten. Wenn er sich löst, unbedingt loben. So geben Sie ihm die Möglichkeit bei der Sache auch etwas zu lernen.

Und dann kommen die Nächte, die irgendwie keine mehr sind. Schlaflos oder Teilzeitschlaf. Wie auch immer. Wir sind am Anfang umgezogen - vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer. Übergangslösung und so. Nur für ein paar Wochen. Der Vorteil ist, die Terrassentür ist gleich in nächster Nähe. So kann, wenn Hund muss, Mensch schnell reagieren. Anfangs habe ich mir alle 2-3 Stunden den Wecker gestellt und bin dann manchmal auch rein prophylaktisch raus. Denn wie gesagt, großes Investment und Gründlichkeit am Anfang, sorgen dafür, dass das Thema Stubenreinheit schneller Wirklichkeit wird.

Ich hab noch einen Tipp. Vor allem für die Nächte, aber auch, wenn Sie mal für 10 Minuten das Zimmer verlassen müssen. Eine Hundebox. Ich muss sagen, wenn Sie mich nach dem einen Hilfsmittel fragen würden, dass in der Welpenzeit eine echt gute Unterstützung leistet - dann wäre das wohl die Hundebox. Hach, ich glaube dazu muss ich auch noch mal einen Blogartikel schreiben. Aber gut. Ich weiß viele Hundehalter haben erst mal ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanke einer Box. Manch einer verbindet so eine Hundebox mit Einsperren und Freiraum nehmen. Ich selber habe aber die Erfahrung gemacht, dass Hunde die Box als ihre kleine Höhle ansehen, in der sie Schutz finden und sich auch mal zurückziehen können. Am Anfang habe ich Samu die Box erst einmal schmackhaft gemacht. Sein Essen hat er fast ausschließlich dort bekommen. Und als Sonderausstattung wurde noch eine Kauwurzel und eine gemütliche Decke geliefert.

Nachts war die Box anfangs ganz nah am Sofa, also in direkter Nähe bei mir. Die Tür der Box muss zu sein. Weil der Hund sich sonst, wenn er muss, nicht bemerkbar machen würde. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde er aus der Box hüpfen und sich irgendwo im Wohnzimmer ein nettes Plätzchen zum „Lösen“ suchen. Wenn der Hund jault kann das mehrere Gründe haben. Meistens aber zwei. Entweder er muss mal oder er will raus. Mit der Zeit bekommt da jeder ein Gefühl. Wenn Ihr Hund muss, dann gehen Sie kurz mit ihm raus, dass er sich lösen kann. Wenn er jault weil er raus will, dann bitte stark sein und nicht das Türchen aufmachen. Sonst lernt der Hund, dass er durch Jaulen zum Erfolg kommt. Die Hunde jaulen meist nicht, weil sie die Box nicht mögen, sondern weil sie die Nähe zum Menschen möchten. Deshalb ist es dann von Vorteil, wenn die Box zu Beginn ganz nah bei Ihnen ist. Dann können Sie eventuell mal kurz die Hand zum Gitter halten. Nach dem Motto, alles gut Kleiner. Und dann müssen Sie stark sein und die Zähne fest zusammenbeißen. Aber auch hier gilt wieder - Hunde sind verschieden. Der eine jault und krächzt ausdauernd und der andere gibt nach 10 Minuten Ruhe. Und es wird bestimmt Momente geben, in denen Ihr Hund so komplett anders zu reagieren scheint als alle Anderen. Aber das ist die Realität - wir alle sind Individuen und gehen so verschieden mit Situationen um. Unsere Hunde eben auch.

Im Laufe der Zeit habe ich die Box Stück für Stück immer weiter weg gestellt. Weiter weg vom Sofa und weiter weg von mir. Dann kam der Umzug zurück ins Schlafzimmer. Wer den Hund nicht im Schlafzimmer will, lässt die Schlafzimmertür einen Spalt offen und stellt die Box an den Türeingang. Hier kann es sein, dass der Hund nochmals in der Box tobt, weil es hier wieder eine neue bzw. andere Situation ist. Selbst wenn die Hundebox nun ein bisschen weiter entfernt steht - Ihr Hund wird unter normalen Umständen immer anzeigen, wenn er muss. Weil er seine Höhle natürlich nicht verschmutzen möchte. Mit der Zeit wird aus fünf mal aufstehen in der Nacht, halt nur noch einmal. Wenn Ihr Hund dann nachts nicht mehr raus muss und stubenrein ist, dann kann die Tür von der Box offen bleiben. Oder wie bei Samu, der schläft mittlerweile nachts bei uns im Schlafzimmer in seinem Körbchen.

Ich hab noch so ein Sahnehäubchentipp. Ein Hörzeichen, dass später verwendet werden kann um den Hund zum Lösen zu animieren. Das ist vor allem bei Hunden, die sich leicht ablenken lassen oder auch leicht in Stress verfallen, zu empfehlen. Hier kann dieses Kommando als eine Art Erinnerung fungieren, wenn der Hund im Eifer des Gefechts mal wieder völlig vergisst sein Geschäft zu machen. Wenn das für Sie was ist, dann überlegen Sie sich ein Hörzeichen (z.B. „Beeil dich“), dass Sie dafür verwenden möchten. Sagen Sie dieses einfach immer, wenn Ihr Hund sich löst und loben Sie Ihn dann anschließend. Später, wenn Ihr Hund das Kommando verknüpft hat, drehen Sie den Spieß um und animieren ihn beim Spaziergang zum Lösen.


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